Gute Nachrichten vermeldet der Deutsche Bauernverband auf seiner diesjährigen Pressekonferenz zur Vorstellung des Situationsberichts 2022/23, der jährlich unter anderem mit Hilfe anonymisierter Daten aus dem LAND-DATA Rechenzentrum erstellt wird. Laut DBV-Präsident Joachim Rukwied haben sich die Unternehmensergebnisse der Landwirtschaft im abgelaufenen Wirtschaftsjahr deutlich verbessert.
Verbesserung der Betriebsergebnisse nach wirtschaftlicher Durststrecke
Zuwächse beim Betriebsergebnis konnten insbesondere die Ackerbau- und Milchviehbetriebe vor allem aufgrund höherer Erzeugerpreise verzeichnen. Sorgenkinder bleiben arbeitsintensive Sonderkulturen sowie die schweinehaltenden Betriebe. In diesem Sektor sei ein regelrechter Strukturbruch zu erkennen und davon auszugehen, dass rund die Hälfte der Landwirte in den nächsten Jahren aus der Produktion aussteigen werden. Im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe lag das Unternehmensergebnis bei 79.700 Euro je Betrieb. Das sind 26.200 Euro mehr als im Vorjahr. Je nicht entlohnter Familienarbeitskraft betrug der Gewinn pro Person 56.200 Euro. Davon müssen die private Lebenshaltung, die soziale Sicherung und die Investitionen der Familienbetriebe finanziert werden.
Versorgungslage der Verbraucher hat sich durch den Klimawandel, Extremwetterlagen und den Krieg in der Ukraine deutlich verschärft
Rukwied dazu: „Es ist eine große Herausforderung, in diesen unsicheren Zeiten eine stabile Lebensmittelproduktion zu erhalten. Wir arbeiten im Rahmen großer Volatilitäten, starke Preisschwankungen und unterbrochene Lieferketten haben sofort Auswirkungen auf den Markt. Der EU-Vorschlag zur Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes über ein Verbot in ‚sensiblen Gebieten‘ ist der völlig falsche Weg und hätte für mindestens 3,5 Mio. Hektar Agrarfläche ein radikales Verbot des Pflanzenschutzmitteleinsatzes zur Folge. Das Ergebnis wären drastische Einbußen der heimischen Produktion zu Gunsten einer wachsenden Importabhängigkeit. Unsere Landwirte brauchen jetzt zudem dringend Planungssicherheit und eine verlässliche Perspektive für den Umbau der Tierhaltung. Diese ist die Bundesregierung leider bis heute schuldig geblieben."
Bäuerinnen und Bauern sind nicht nur Garanten der Lebensmittelversorgung, sondern auch der einheimischen Energieversorgung
Fazit: Die deutschen Landwirtinnen und Landwirte sorgen für Ernährungssicherheit und sichern damit auch den Wohlstand der Bevölkerung und beteiligen sich an unzähligen Projekten, um gemeinsam mit Naturschutzverbänden und der Wissenschaft tragfähige Lösungen im Hinblick auf den Klimawandel zu finden.
