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Schweinebestand in Deutschland sinkt: Was Schweinehaltern hilft

04.08.2021
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Die Schweinehaltung ist ein zentraler Bestandteil der Nutztierhaltung in Deutschland und nach der Milcherzeugung der zweitwichtigste Betriebszweig in der deutschen Agrarwirtschaft. In den vergangenen Jahren ist der Schweinebestand in der Bundesrepublik allerdings rückläufig. Hier erfahren Sie alles Wichtige zur deutschlandweiten Entwicklung der Schweinebetriebe.

Die Rolle der Schweinehaltung in der deutschen Agrarwirtschaft

Die Schweinehaltung ist in der deutschen Landwirtschaft von besonderer Bedeutung. Schweinefleisch ist in Deutschland mit Abstand die beliebteste Fleischart – mit etwa 32,8 kg pro Jahr (Stand 2021) entfällt rund die Hälfte des deutschen Pro-Kopf-Fleischkonsums auf Schweinefleisch.

Mit einer Produktion von mehr als 5,1 Tonnen im Jahr 2020 ist Deutschland der größte Schweinefleischerzeuger in der Europäischen Union. Im weltweiten Vergleich steht die Bundesrepublik an dritter Stelle hinter China und den USA. Zusätzlich zählt Deutschland mit Spanien und den USA zu den größten Exporteuren von Schweinefleisch – im Jahr 2020 wurden rund 2,3 Tonnen exportiert.

Der Schweinebestand in Deutschland 2021: Zahlen und Fakten

Der Schweinebestand wird in Deutschland halbjährig an zwei Stichtagen erhoben: Zum 3. Mai und zum 3. November eines Jahres. In den vergangenen Jahren ist in der deutschen Landwirtschaft ein Rückgang des Schweinebestandes zu beobachten. Zum 3. Mai 2020 war die Zahl der Schweine im Vergleich zum November 2019 um 2,6 Prozent rückläufig. Die Tendenz setzt sich 2021 weiter fort. In Baden-Württemberg etwa ist der Schweinebestand aktuell so niedrig wie zuletzt vor 60 Jahren.

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden in Deutschland zum 3. Mai 2021 nach vorläufigen Ergebnissen rund 24,6 Millionen Schweine gehalten. Zum 3. Mai 2020 waren es dagegen rund 25,4 Millionen Schweine – damit gab es 2021 einen Rückgang um 3,3 Prozent bzw. 840.400 Tiere gegenüber dem Vorjahreswert. Im Vergleich zur Erhebung zum 3. November 2020 ist der Bestand um 5,5 Prozent bzw. 1.430.600 Tiere gesunken.

Zum 3. Mai 2021 war die Verteilung innerhalb des Schweinebestandes wie folgt:

  • Mastschweine: 45,6 Prozent bzw. 11,2 Mio. Tiere (plus 1,2 Prozent gegenüber Mai 2020)
  • Zuchtsauen: 6,6 Prozent bzw. 1,6 Mio. Tiere (minus 8,3 Prozent gegenüber Mai 2020)
  • Ferkel: 29,6 Prozent bzw. 7,3 Mio. Tiere (minus 7,2 Prozent gegenüber Mai 2020)
  • Jungschweine: 18,1 Prozent bzw. 4,5 Mio. Tiere (minus 5,6 Prozent gegenüber Mai 2020)

Auffällig sind die Veränderungen bei dem Bestand an Mastschweinen. Im Vergleich zum Mai 2020 ist der Bestand zwar um 1,2 Prozent bzw. 132.500 Tiere gestiegen. Im November 2020 war die Zahl der Mastschweine jedoch auf 11,9 Mio. gestiegen – demgegenüber ging der Bestand im Mai 2021 mit 5,9 Prozent bzw. 707.000 Tieren stark zurück. Auf die Ursachen gehen wir weiter unten noch genauer ein.

Übrigens: Zur Bestandsaufnahme und Rückverfolgbarkeit aller Tiere in der deutschen Landwirtschaft müssen Schweinehalter ihre Tiere in der HI Tier (HIT) – dem zentralen Register für Tierdaten – melden. In unserem Beitrag “Von Pass bis Ohrmarken: Was die Datenbank HI Tier leistet” stellen wir das Meldeprogramm ausführlich vor.

Entwicklung der Schweinebetriebe in Deutschland 2021

Neben dem Schweinebestand ist auch die Anzahl der Schweinebetriebe rückläufig. Zum 3. Mai 2021 gab es bundesweit 19.800 schweinehaltende Betriebe. Das ist ein Rückgang von 3,2 Prozent bzw. rund 700 Betrieben gegenüber dem Vorjahr und von 3,3 Prozent im Vergleich zum November 2020. Im Mai 2019 waren es noch 21.600 Schweinebetriebe – in den vergangenen zwei Jahren ist die Anzahl damit um 8,6 Prozent bzw. 1.900 Betriebe gesunken.

Auch im Zehnjahresvergleich sind sowohl die Schweinebestände, als auch die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe gesunken. Die Zahl der Tiere ist in den vergangenen zehn Jahren um 7,9 Prozent bzw. 2,1 Mio. Schweine zurückgegangen, während die Anzahl der Betriebe um 37,5 Prozent bzw. 11.900 Betriebe niedriger ist.

Dass die Anzahl der Betriebe im Verhältnis zu den gehaltenen Schweinen stärker gesunken ist, zeigt die Tendenz, dass immer weniger hochspezialisierte Betriebe immer größere Tierbestände managen – der durchschnittliche Schweinebestand erhöhte sich in den vergangenen zehn Jahren von 845 auf 1.246 Schweine je Betrieb. Bereits im Zeitraum von 2007 bis 2013 ist durch den Strukturwandel in der Schweinehaltung die Zahl der schweinehaltenden Betriebe um 65 Prozent gesunken.

In unserem kostenlosen, umfangreichen Branchenvergleich zu spezialisierten Schweineaufzuchtbetrieben finden Sie interessanten zusätzliche Daten zur Entwicklung dieser Unternehmen.

Hochspezialisierte Schweinebetriebe und Veredelungszentren

Moderne Schweinebetriebe sind hochspezialisiert. Da jeder Schritt der Produktionskette spezielle Anforderungen in Bezug auf Haltungsbedingungen und Fütterung an die Tierhalter stellt, sind die meisten Betriebe auf einen oder zwei Produktionsbereiche spezialisiert, wie Ferkelzucht, Mast oder Schlachtung. Auch Hygienevorschriften sowie umweltrechtliche und steuerliche Aspekte sprechen häufig für eine Trennung der Produktionsstufen.

Der Nordwesten Deutschlands mit den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bildet den Schwerpunkt der Schweinehaltung – in diesen Veredelungszentren werden rund 60 Prozent des deutschlandweiten Schweinebestandes gehalten. 

Dort hat sich für schweinehaltende Betriebe eine vorteilhafte Infrastruktur entwickelt, die alle Stufen der Produktionskette zur Erzeugung und Verarbeitung von Schweinefleisch – vom Futtermittel bis zum Stallbau – einschließt.

Ursachen für den Rückgang in der Schweinehaltung

Der Rückgang in der Schweinehaltung in den Jahren 2020 und 2021 hat verschiedene Ursachen. Ein Grund sind die im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest nochmals stark gesunkenen Schweinepreise sowie die durch die Schweinepest und die Corona-Maßnahmen erschwerten Exportbedingungen. Für Verluste aufgrund der Pandemie konnten Landwirte Corona-Hilfen beantragen.

Hinzu kommen die seit Jahren niedrigen Verkaufspreise für Schweinefleisch – hier kann eine Direktvermarktung zum Beispiel mit Hilfe von Verkaufsautomaten auf dem Hof eine Alternative für Landwirte sein, mit der Sie selbst faire Preise für Ihre Fleischerzeugnisse festlegen können.

In Deutschland ist ein Rückgang im durchschnittlichen Fleischkonsum zu beobachten, die Umsatz- und Absatzzahlen in der deutschen Fleischwirtschaft sind in den vergangenen Jahren jedoch relativ stabil geblieben. Immer mehr Menschen achten beim Fleischkauf zudem auf bewussten Konsum, Regionalität, ökologische Nachhaltigkeit und Tierwohl – auch hier kann eine Direktvermarktung vom Hof vorteilhaft sein und für die nötige Transparenz sorgen.

Der im Mai 2021 im Vergleich zum November 2020 starke Rückgang bei den Mastschweinen ist dadurch bedingt, dass der Bestand an schweren Mastschweinen mit 110 kg und mehr Lebendgewicht im November stark zugenommen hatte. Das war darauf zurückzuführen, dass Schweine im Zuge der Corona-Pandemie durch die Beschränkung der Kapazitäten in den Schlachthöfen teilweise nicht geschlachtet werden konnten. Inzwischen konnten die Schlachtungen größtenteils nachgeholt werden, sodass der Bestand zum 3. Mai 2021 wieder gesunken ist.

Vorschriften in der Schweinehaltung und Ökoschweinehaltung

In der EU gibt es bestimmte Regelungen und Gesetze für die Schweinehaltung und die Gestaltung des Schweinestalls. Darin ist u.a. festgelegt, wie viel Platz jedes Schwein haben muss, wie der Boden beschaffen sein muss, oder welche Grenzen für Schadgaswerte gelten. Die EU-Vorschriften werden in Deutschland in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) im Abschnitt zur Schweinehaltungsverordnung umgesetzt.

Wie in der ökologischen Landwirtschaft generell, gelten auch in der Ökoschweinehaltung höhere Anforderungen, als in der konventionellen Haltung. Zwar macht die ökologische Schweinehaltung bislang einen geringen Marktanteil beim Schweinefleisch aus, seit 2016 nimmt die Zahl der Schweine aus ökologischer Haltung jedoch zu

Im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Tierhaltung gewinnt auch das Tierwohl in der Schweinehaltung zunehmend an Bedeutung. Seit dem 01. Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration durch das deutsche Tierschutzgesetz verboten, hier müssen Betriebe nun Alternativen umsetzen, wie die Jungebermast, eine Impfung gegen Ebergeruch oder eine Kastration unter Inhalations- oder Injektionsnarkose.

Fazit zur Entwicklung der Schweinebetriebe in Deutschland

Die Schweinehaltung zählt zu den wichtigsten Betriebszweigen der deutschen Landwirtschaft. Allerdings ist der Schweinebestand aktuell bundesweit rückläufig. Gründe sind unter anderem die niedrigen Schweinepreise sowie Exportbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest. Zusätzlich sinkt der Fleischkonsum in Deutschland und Verbraucher legen zunehmend Wert auf Aspekte wie Regionalität, Tierwohl und ökologische Nachhaltigkeit.

Gut zu wissen: Die richtige Software wie ADNOVA+ von LAND-DATA kann schweinehaltenden Landwirten helfen, den Arbeitsaufwand in der Hofbuchhaltung deutlich zu reduzieren. Ihr Steuerberater oder Ihr Ansprechpartner in der Buchstelle unterstützt Sie bei allen Fragen rund um die Buchführung Ihres Landwirtschaftsbetriebes.